Mächtiges™ Update #1: Erinnerung und Zukunft

Mächtiges™ Update #1: Erinnerung und Zukunft

Seit Monaten verspreche ich, dass ich auf Social Media und meinem Blog wieder etwas präsenter werde. Also, hier ein paar der Highlights der vergangenen Monaten…

Die inneren Widerstände gegen Social Media sind erstaunlich groß geworden in den letzten Jahren und ich kann die Unlust auch für mich selbst noch nicht vollständig einordnen. Das Medium massiert die Botschaft, wie man bei McLuhan lernt. Nichtsdestotrotz, es hilft ja auch nichts, zynisch zu werden und zu verstummen. Facebook und X habe ich zwar am Anfang des Jahres gelöscht, aber LinkedIn, Bluesky und Mastodon sind schon seit längerer Zeit in Stellung gebracht. Das hier ist nun also der Versuch eines Aufschlags für hoffentlich regelmäßigere Updates.

Let’s Remember!

Nach knapp fünf Jahren ist in diesem August auf der gamescom 2024 (siehe Beitragsbild) meine Zeit bei der Stiftung Digitale Spielekultur vorerst zu Ende gegangen. Ich blicke zurück auf viele spannende, innovative und oft auch herausfordernde Projekte, die ich unterstützen oder leiten konnte. Insbesondere die Auseinandersetzung mit digitaler Erinnerungskultur zum NS-Unrecht war eine bereichernde und prägende Erfahrung, an die ich in Zukunft gerne anknüpfen will. Auf der Projektseite von »Let’s Remember! Erinnerungskultur mit Games vor Ort« sind alle Ergebnisse meines letzten Projekts versammelt.

eCommemoration Convention 2024

Auf Einladung der Körber Stiftung war ich auf der diesjährigen eCommemoration Convention zu Gast. Zwar hatte ich keinen aktiven Part, aber es war super, mich nach kurzer Auszeit wieder zu den Potenzialen und Grenzen der digitalen Erinnerungskultur auszutauschen und spannende Menschen und Projekte kennenzulernen. Ein Highlight war etwa das Museum of Austerity, das mit Hilfe von Mixed Reality die gravierenden Folgen britischer Sparpolitik in den 2010er-Jahren auf Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen dokumentiert. Im Rahmen eines Meme-Workshops habe ich außerdem die eigene Arbeit sowie die politische Lage kritisch reflektiert – bitte nicht zu ernst nehmen, aber gerne weiterverwenden:

Ein Meme, das im ersten Bild eine Person zeigt, die ängstlich dreinblickt und mit Pizza-Kartons in einem Wohnungseingang steht. Über den Kartons steht »teaching history with video games«. Im zweiten Bild sieht man die ganze Wonung, es herrscht Chaos, Menschen liegen auf dem Boden, es brennt. Über den Personen steht »remembrance sites« und »museums«. Über den Flammen steht »election results in Saxony, Thuringen and Brandenburg«.

Freelancer-Admin

Da meine Homepage lange ohne Update auskommen musste, habe ich hier sowohl kosmetisch als auch technisch einiges auf einen neueren Stand gebracht. Ist noch immer WIP, aber immerhin gibt es schonmal neue professionelle Fotos, einen überfälligen Cookie-Banner sowie eine aktualisierte MySQL-Datenbank. Außerdem ist Zweisprachigkeit nun fest in die Seite integriert und ich versuche auch mehr auf Englisch zu übersetzen. Oben im Menü lässt sich die Sprache wechseln. Auf YouTube habe ich zudem eine Playlist für meine ganzen verstreuten Auftritte angelegt.

Sichtbarkeitsinitiative

Um wieder ein bisschen als Freelancer sichtbar zu werden, tingele ich durch Interviews und Gespräche. Den Anfang hat Dr. Dr. Rudolf Inderst für das TITEL kulturmagazin gemacht:

RTI: Wie wird es nun weitergehen?
CH: Zunächst mit einer kleinen Ruhe- und Reflexionspause. Bei „Let’s Remember!“ habe ich viele neue Eindrücke gewonnen, die erstmal verarbeitet werden wollen. Wir haben alle über die Schrecken der NS-Vergangenheit in der Schule gelernt, aber im direkten Austausch mit Expert*innen an den Orten der Erinnerung hat sich mein Bewusstsein über die deutsche Tätergesellschaft und die Verdrängungsprozesse in der Nachkriegszeit, die sich im Grunde genommen bis heute fortsetzen, noch einmal grundlegend erweitert. Das heißt auch, ich möchte unbedingt am Thema dranbleiben und Games weiterhin als verantwortungsbewussten Beitrag zu einer digitalen Erinnerungskultur begleiten, insbesondere im Lichte aktueller politischer Entwicklungen. Ich kann nur noch nicht genau sagen, wo und wie das passieren wird.

Und ganz frisch erschienen ist ein Gespräch mit Dom Schott für das Format OK COOL trifft:

Christian Huberts gehört zu den wenigen Menschen der Spielewelt, denen es gelungen ist, sich selbst einen sprechenden Spitznamen zu geben, der sich tatsächlich auch durchgesetzt hat: Schon seit Jahren steht auf seinen Visitenkarten der Zusatz „mächtiger Kulturwissenschaftler“ – gleichermaßen eine Anspielung auf einen Adventure-Klassiker, wie auch auf seine universitäre Ausbildung. Denn Christian Huberts ist studierter Kulturwissenschaftler, der mit seiner Arbeit ganz unterschiedliche Fachdisziplinen zusammenbringt. 

Diese Fähigkeiten führten ihn  an den Schreibtisch der Stiftung Digitale Spielkultur, von wo aus er zahlreiche Konferenzen, Tagungen und Live-Events rund um unser aller Lieblingsmedium organisierte. Jetzt, zum Zeitpunkt dieses Gesprächs mit Dom Schott, ist dieses Kapitel ganz frisch geendet. Gemeinsam mit seinem Gastgeber blick Christian Huberts in die Zukunft, erinnert sich aber auch daran, wie schwierig und fordernd sein Weg in der Vergangenheit durchaus war.

Das war’s für’s erste. Stay tuned!